Glossar

Fachbegriffe von A bis Z

Hier finden sich Erläuterungen zu Fachbegriffen aus Mädchenarbeit und Mädchenpolitik.
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A

Androzentrismus
Unter Androzentrismus wird ein dualistisches, binäres Bild von Männlichkeit und Weiblichkeit verstanden, dass in der westlichen Denktradition seit der Aufklärung und den bürgerlichen Revolutionen besteht. Nach diesem komplementären Bild sind viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Interessen entweder weiblich oder männlich, wobei sich – so die Annahme – diese beiden Pole gegenseitig ausschließen, d.h. eine Person kann angeblich nicht gleichzeitig männlich und weiblich sein. Diese Kultur der Zweigeschlechtlichkeit (Hagemann-White 1984) wird in ein hierarchisches Verhältnis gesetzt, in dem das als männlich konstruierte in der Hierarchie höher steht und sich in Abgrenzung von dem definiert, was als weiblich verstanden wird.

 

AG Mädchen in der Jugendhilfe (AG Mädchen)
Die AG Mädchen in der Jugendhilfe ist eine arbeitsfeldübergreifende Arbeitsgruppe auf jugendhilfepolitischer Ebene, die die Umsetzung der Freiburger Leitlinien zur Mädchenarbeit in die Praxis begleitet.

 

AG OKJA Freiburg
Die AG OKJA ist die Arbeitsgemeinschaft der Offenen Kinder und Jugendarbeit in Freiburg nach §78 SGB VIII. In der AG OKJA arbeiten 25 freie Träger der Jugendhilfe mit der Stadt Freiburg als öffentlichem Träger zusammen. Sie unterhalten 34 Einrichtungen und Angebote nach §11 SGB VIII. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, das Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Freiburg partnerschaftlich zu entwickeln und ihre Angebote und Maßnahmen bedarfsgerecht aufeinander abzustimmen.

 

Ansprechpartnerin nach den Leitlinien
Die Leitlinien besagen: Jeder freier Träger der Jugendhilfe in Freiburg muss eine Ansprechpartnerin für Mädchenarbeit und die Arbeit mit Mädchen benennen und diese im Rahmen der Bezuschussung der Stadt mitteilen. Die Ansprechpartnerinnen stellen ein Bindeglied zwischen den Trägerorganisationen der Jugendhilfe und der AG Mädchen dar. Der Austausch zwischen AG Mädchen und Ansprechpartnerinnen findet u.a. über die halbjährlichen stattfindenden Ansprechpartnerinnen-Treffen statt.

 

Ansprechpartnerinnen-Treffen
Ansprechpartnerin nach den Leitlinien

 

Arbeit mit Mädchen
siehe Exkurs „Geschlechtssensible Pädagogik“

 

Arbeitskreis Mädchen (AK Mädchen)
Der AK Mädchen ist der fachliche Zusammenschluss von Sozialarbeiterinnen/-pädagoginnen aus den Kinder- und Jugendbegegnungsstätten, den mädchenspezifischen Einrichtungen und Beratungsstellen in Freiburg. Der AK versteht sich auf öffentlicher und politischer Ebene – und auch die einzelnen Kolleginnen in ihren jeweiligen Einrichtungen – als Interessensvertretung für die Anliegen und Bedürfnisse von Mädchen und jungen Frauen.

B - G

Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mädchenpolitik
Die BAG Mädchenpolitik e.V. vertritt mädchenpolitische Interessen auf Bundesebene durch Politikberatung und Lobbyarbeit. Sie initiiert Vernetzung und Austausch, setzt neue fachpolitische Impulse in der feministischen Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen und will zur bundesweiten Verankerung von Mädchenarbeit in Strukturen und Konzeptionen beitragen.

 

Bundesjugendkuratorium (BJK)
Das Bundesjugendkuratorium (BJK) ist ein Sachverständigengremium der Bundesregierung, das die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe und in Querschnitts-fragen der Kinder- und Jugendpolitik berät. Darüberhinaus übermittelt es der Bundesregierung, dem zuständigen Ministerium und der (Fach-) Öffentlichkeit auch Stellungnahmen, Empfehlungen und Positionspapiere.

 

Freiburger Leitlinien zur Mädchenarbeit (Mädchenleitlinien)
Die Freiburger Leitlinien zur Mädchenarbeit sind ein kommunales Instrument zur Umsetzung des gesetzlichen Auftrags nach KJHG §9 (3). Sie haben zwei konkrete Ziele: Mädchenarbeit als Regelangebot dauerhaft zu etablieren und eine geschlechterreflektierende Perspektive mit Blick auf Mädchen als Querschnittskompetenz in der Kinder- und Jugendhilfe zu verankern. Dazu bieten die Leitlinien eine Anleitung für alle Jugendhilfe-Träger, wie Einrichtungen und Angebote mädchengerecht gestaltet werden können. Gleichzeitig sehen die Leitlinien eine wirksame Vernetzungsstruktur für die Qualifizierung und Weiterentwicklung der Freiburger Mädchenarbeit und Arbeit mit Mädchen vor.

 

Gender
Der englische Begriff Gender zielt auf das „soziale“ Geschlecht im Gegensatz zu dem englischen Begriff „Sex“ ab, der soviel wie „biologisches“ Geschlecht bedeutet. Diese Begriffsunterscheidung wird in der Geschlechter-Forschung  – und auch der geschlechtssensiblen Pädagogik – getroffen, um zu zeigen: Wie werden nicht als Mädchen und Jungen, Frauen und Männer geboren, sondern wir alle stellen durch doing gender und andere Prozesse tagtäglich Geschlecht neu her.

 

Gender Mainstraeming
Mit Gender Mainstreaming wird eine politische Top-Down-Strategie bezeichnet, die beinhaltet, das Thema Geschlecht („gender“) bzw. das Ziel einer Gleichstellung der Geschlechter zum Gegenstand aller wichtiger politischen Handlungsfelder („mainstream“) zu machen. Erstmals wurde Gender Mainstreaming 1995 auf der Weltfrauenkonferenz in Peking breit diskutiert und als Handlungsansatz bekannt gemacht. Die EU machte sich Gender Mainstreaming im Amsterdamer Vertrag von 1999 zu eigen. Im Kinder- und Jugendplan des Bundes benennt Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene.

 

Geschlechtergerechtigkeit
Unter Geschlechtergerechtigkeit wird die Forderungen und Vision einer Gesellschaft verstanden, die die gleichberechtigte, gleichwertige und selbstbestimmte Teilhabe von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen bzw. Menschen aller Geschlechter an allen Feldern des gesellschaftlichen Lebens beinhaltet.

 

Geschlechterreflektierende Bildungsarbeit
Unter Geschlechterreflektierende Bildungsarbeit wird die Theorie und Praxis einer politischen Bildungsarbeit verstanden, die in Workshops und Seminaren für Jugendliche, junge Erwachsene aber auch pädagogische Fachkräfte ermöglicht, sich mit den aktuellen Geschlechterverhältnissen und ihren Auswirkungen auf (die eigenen) Lebenswege zu beschäftigen. Die Idee ist, die widersprüchlichen und meist verdeckten Anforderungen an Weiblichkeiten und Männlichkeiten aufzudecken und zu verändern, immer mit dem Ziel Vielfalt konkret erlebbar zu machen und zu einem mehr an Gleichberechtigung und Emanzipation beizutragen.

 

Geschlechtervielfalt
Mit dem Begriff Geschlechtervielfalt ist gemeint, dass es – entgegen der Annahmen einer Kultur der Zweigeschlechtlichkeit und heteronormen Annahmen – mehr als die zwei Geschlechter „Frau“ und „Mann“ gibt, z.B. Menschen deren Geschlecht weder Frau noch Mann sondern beides ist oder Menschen, die sich gar nicht oder nicht dauerhaft auf ein Geschlecht festlegen wollen. Der Begriff wird häufig mit einer inklusiven und anti-diskriminierenden Zielsetzung verwendet, also um eine Anerkennung verschiedenster Geschlechteridentitäten zu erkämpfen.

 

Geschlechtssensible Pädagogik
auch: Geschlechtsbezogene Pädagogik, Genderpädagogik
Unter geschlechtssensibler (auch geschlechtsbezogener Pädagogik oder Genderpädagogik) versteht sich ein pädagogischer Ansatz, der bewusst auf die Kategorie Geschlecht Bezug nimmt und damit systematisch berücksichtigt, dass Kinder und Jugendliche in dieser Gesellschaft nicht  geschlechtsneutral aufwachsen, sondern mit eindeutigen, sich gegenseitig ausschließenden Anforderungen an Weiblichkeit bzw. Männlichkeit geschlechtlich sozialisiert werden. Eine geschlechtssensible Pädagogik begleitet Kinder und Jugendlichen auf ihrem selbst-bestimmten Weg zum Erwachsen-Werden in sie Räume anbietet, in denen sich Mädchen und Jungen bzw. junge Menschen aller Geschlechter jenseits der einschränkenden Anforderungen entwickeln können, die eine Kultur der Zweigeschlechtlichkeit an sie heranträgt.

 

Grundsätze der Mädchenarbeit
Die ersten Grundsätze der Mädchenarbeit wurden in den 1970er Jahren entwickelt und haben heute noch Geltung: Mädcheneigene Räume, in denen nur weibliche Fachkräfte mit Mädchen arbeiten; Ressourcenorientierung, die Schwierigkeiten an Strukturen und nicht an Mädchen festmacht und eine parteiliche Haltung, die die gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse reflektiert und die Anforderungen weiblicher Sozialisation kritisch im Blick hat. Häufig werden auch noch Aspekte wie die Pädagogin als Vorbild für Mädchen“, Partizipation und eine aktive Mädchenpolitik darunter verstanden.

H - J

Heteronormativität
Die in unserer Gesellschaft vorherrschende Annahme, dass es nur zwei Geschlechter (Frau und Mann) gibt und dass diese Geschlechter sich ausschließlich gegenseitig begehren. Dabei wird Homosexualität wird nicht als gleichwertige sexuelle Orientierung anerkannt. Heteronormativität findet sich in allen Bereichen unseres Lebens wieder, z.B. in den meisten Kinderbücher, in denen nur heterosexuelle Beziehungen abgebildet werden; Gesetze, die der heterosexuellen Ehe mehr Rechte geben als der homosexuellen Lebenspartnerschaft sowie die an Mädchen gerichtete Frage: „Hast du einen Freund?”

 

Intersektionalität
Mit Intersektionalität (englisch: intersection = Kreuzung) ist gemeint, dass Menschen nie nur Mädchen oder Jungen, Frauen oder Männer sind, sondern sich immer auch in weiteren Differenzlinien befinden. Alle Menschen verkörpern mehrere Differenzen, die mit unterschiedlichen Privilegien, aber auch Diskriminierungen verbunden sein können: aus der Stadt oder vom Land kommend, mit oder ohne Behinderunge leben, aus bestimmten Klassenverhältnissen kommen … je nachdem, ob ich ein Mädchen bin, deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, oder ob ich aus einer reichen gutbürgerlichen Familie komme, ob meine Familie vielleicht einen Migrationshintergrund hat oder ob ich ein Handycap habe, verortet mich all das unterschiedlich im sozialen Raum und sollte in Steuerung, Konzeptionen und Angeboten von Jugendhilfe berücksichtigt werden.

 

Inter
Inter* ist ein Sammelbegriff für Menschen, bei denen die Geschlechts-Merkmale (zum Beispiel Genitalien) nicht eindeutig ›männlich‹ oder ›weiblich‹ sind.

 

Jugendhilfeplanung
Jugendhilfeplanung ist ein Instrument zur systematischen, innovativen und damit zukunftsgerichteten Entwicklung aller Handlungsfelder der Jugendhilfe. Das Ziel besteht darin, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien zu erhalten oder zu schaffen und ein qualitativ und quantitativ bedarfsgerechtes Jugendhilfeangebot rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung zu stellen. Jugendhilfeplanung ist damit das zentrale Steuerungsinstrument der Kinder- und Jugendhilfe. Mit dem 1991 in Kraft getretenen Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG – SGB VIII) wurde für die öffentlichen Träger der Jugendhilfe in § 80 SGB VIII erstmals die örtliche Jugendhilfeplanung als verbindliche (pflichtige) Aufgabe eingeführt.

 

Jugendwohlfahrt (JWG)
Das Gesetz für Jugendwohlfahrt (JWG), gelegentlich auch Jugendwohlfahrtsgesetz genannt, regelte von 1961 bis 1991 die Jugendhilfe in Deutschland. Es entstand 1922/24 als „Reichsgesetz für Jugendwohlfahrt“ und wurde 1961 in „Gesetz für Jugendwohlfahrt“ umbenannt. Am 1. Januar 1991 wurde es durch das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG im SGB VIII) abgelöst.

 

Jungenarbeit, auch: kritische, reflektierte, antisexistische Jungenarbeit
siehe Exkurs „Geschlechtssensible Pädagogik“

K - L

Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG)
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG = „Gesetz zur Neuordnung des Kinder- und Jugendhilferechts“) wurde als achtes Sozialgesetzbuch (SGB VIII – Kinder- und Jugendhilfe) 1990 auf den Weg gebracht und umfasst alle bundesgesetzlichen Regelungen, die die Kinder- und Jugendhilfe betreffen. In den westlichen Bundesländern trat es 1. Januar 1991 in Kraft (und löste das bis dahin geltende deutsche Jugendwohlfahrtsgesetz von 1961 ab. In den neuen Bundesländern bekam es bereits zum sogenannten Beitrittstermin am 3. Oktober 1990 seine Gültigkeit.  Das Inkrafttreten des KJHG wird als Paradigmenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland angesehen, da es weniger weniger auf Kontrolle und Eingriff wie das vorherige JWG, sondern stärker auf Unterstützung und Hilfsangebote setzt.

 

Kinder- und Jugendhilfegesetz für Baden-Württemberg (LKJHG)
Das Kinder- und Jugendhilfegesetz für Baden-Württemberg legt landesweite Aspekte der Kinder- und Jugendhilfe in Baden-Württemberg fest, die nicht durch die bundesweiten Bestimmungen des KJHG geregelt sind.

 

Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP)
Der Kinder- und Jugendplan (bis 1993 „Bundesjugendplan“) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene für die politische und kulturelle Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Im Jahr 2013 waren im Haushaltsplan des Bundesministeriums für Frauen, Senioren, Familien und Jugend (BMFSFJ) 148 Millionen Euro für den KJP veranschlagt, die über 21 Förderprogramme den vielfältigen Leistungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung stehen.

 

Koordinationskreis von MitarbeiterInnen der Freiburger Kinder- & Jugendfreizeitstätten (KOOK)
Der Koordinationskreis von MitarbeiterInnen der Freiburger Kinder- & Jugendfreizeitstätten  versteht sich als ein selbstorganisiertes MitarbeiterInnen-Forum in dessen Mittelpunkt der regelmäßige fachliche Austausch steht. Der KOOK besteht aus drei Organisationsformen: Plenum, Ständiger Ausschuss sowie aktuell die Arbeitskreise AK Mädchen, AK Jungen, AK Kinder und AK Jugend.

 

Koordinatorin für Mädchen- und Frauenförderung der Stadt Freiburg
Die Koordinatorin für Mädchen- und Frauenförderung fördert und begleitet die Einrichtungen für Frauen und Mädchen in Freiburg, bezuschusst innovative Mädchen-Projekte, ist stimmberechtigtes Mitglied der AG Mädchen in der Jugendhilfe und trägt so zur Verwirklichung der Leitlinien bei.
Aktuell ist die Funktion bei der Abteilungsleiterin Gudrun Kreft im Amt für Kinder, Jugend und Familien verankert.

 

LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg (LAG MäPo BW)
Die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik Baden-Württemberg vertritt die Interessen von Mädchenarbeit in allen Handlungsfeldern der Jugendhilfe. Sie ist ein Zusammenschluss von Fachfrauen, Trägern, Einrichtungen, Projekten sowie kommunalen bzw. regionalen Arbeitskreisen und landesweiten Zusammenschlüssen. Sie verfolgt das Ziel, die Belange von Mädchen und jungen Frauen in allen Bereichen der Jugendhilfe zu verankern. Sie betreibt konkrete Lobbyarbeit, erarbeitet Positionen und fachliche Standards und bietet landesweite Vernetzung und Weiterbildung an. Damit leistet die LAG Mädchenpolitik Baden-Württemberg einen Beitrag zur Umsetzung des §9, Absatz 3, des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) und des §12 Absatz 7 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes für Baden-Württemberg (LKJHG).

 

Lebenslage
Mit dem Begriff Lebenslage werden die allgemeinen Umstände und der Rahmen der Möglichkeiten beschrieben, unter denen einzelne Personen oder Gruppen in einer Gesellschaft leben, einschließlich der dabei eingenommenen sozialen Position. Lebenslagen umfassen unterschiedliche Aspekte und Dimensionen, wie beispielsweise die geschlechtliche Sozialisation, Familiensituation, Gesundheitszustand, Leben in der Stadt oder auf dem Land. Der Blick auf Lebenslagen von weiblichen Jugendlichen ist ein zentrales Element von Mädchenarbeit, da sich aus der Analyse immer auch aktuelle Bedarfe und Anforderungen an eine zeitgemäße Mädchenarbeit ableiten lassen.

 

Leitlinien zur Mädchenarbeit, Mädchenleitlinien
Freiburger Leitlinien zur Mädchenarbeit (Mädchen

M - Z

Mädchenspezifischer Arbeitsschwerpunkt
Träger mit mädchenspezifischem Arbeitsschwerpunkt
In Freiburg gibt es zahlreiche Einrichtungen, die sich in ihrer Konzeption und in ihren Angeboten hauptsächlich oder ausschließlich an Mädchen (und junge Frauen) richten.

 

Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA)
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit
bietet jungen Menschen bis zum 27. Lebensjahr Räume zur
selbstbestimmten Freizeitgestaltung in Jugendhäusern, auf Aktivspielplätzen, auf Jugendfarmen oder in Spielmobilen finden sie ein vielfältiges und Programm. Dabei zeichnen sie die allgemeinen Grundlagen Offenheit für alle Zielgruppen, Freiwilligkeit und Mitbestimmung, Alltagsorientierung und Partizipation, sowie Selbstorganisation und Geschlechterdifferenzierung aus.

 

Sexuelle Vielfalt
Mit dem Begriff Sexuelle Vielfalt ist gemeint, dass – entgegen der heteronormen Annahme – mehr Möglichkeiten gibt, als heterosexuell zu begehren z.B. lesbisch, bi, schwul, pan oder auch gar nicht. Der Begriff wird häufig mit einer inklusiven und anti-diskriminierenden Zielsetzung verwendet, um eine Anerkennung verschiedenster Sexueller Identitäten zu erkämpfen.

 

Trans*
Sammelbegriff für Trans-Frauen*, also Menschen denen das Geschlecht „Mann“ zugewiesen wurde, die aber als „Frau“ leben möchten, Trans-Männer, also Menschen denen das Geschlecht „Frau“ zugewiesen wurde, die aber als „Mann“ leben wollen sowie weitere geschlechtliche Identitäten jenseits von Zweigeschlechtlichkeit.

 

Zweigeschlechtlichkeit, auch Kultur der Zweigeschlechtlichkeit
Unter Androzentrismus wird ein dualistisches, binäres Bild von Männlichkeit und Weiblichkeit verstanden, dass in der westlichen Denktradition seit der Aufklärung und den bürgerlichen Revolutionen besteht. Nach diesem komplementären Bild sind viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Interessen entweder weiblich oder männlich, wobei sich – so die Annahme – diese beiden Pole gegenseitig ausschließen, d.h. eine Person kann angeblich nicht gleichzeitig männlich und weiblich sein. Diese Kultur der Zweigeschlechtlichkeit (Hagemann-White 1984) wird in ein hierarchisches Verhältnis gesetzt, in dem das als männlich konstruierte in der Hierarchie höher steht und sich in Abgrenzung von dem definiert, was als weiblich verstanden wird.

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